Das Wedell-Meer, nördlich der Antarktis, sollte das weltgrößte maritime Schutzgebiet werden. Doch die Pläne scheiterten am Widerstand von drei Staaten.Das Wedell-Meer, nördlich der Antarktis, sollte das weltgrößte maritime Schutzgebiet werden. Doch die Pläne scheiterten am Widerstand von drei Staaten.

Das Weddell-Meer, nördlich der Antarktis, sollte das weltgrößte maritime Schutzgebiet werden. Doch jetzt haben internationalen Bemühungen zum Schutz des Südpolarmeers einen Rückschlag erlitten, die Pläne scheiterten am Widerstand von drei Staaten. In Hobart, der Hauptstadt Tasmaniens, berät alljährlich die internationale Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) aus mehr als zwei Dutzend Staaten. Sie ist zuständig für die Kontrolle der Fischerei sowie die Ausweisung von Schutzgebieten. Der Vorschlag zum umfassenden Naturschutz für das Weddell-Meer kam von der EU und wurde auch vom Bundestag unterstützt.

Aber bei der Konferenz in Australien scheiterte das Vorhaben, im Weddell-Meer das mit mehr als 1,8 Millionen Quadratkilometer weltgrößte Meeresschutzgebiet einzurichten – eine Fläche fünf Mal so groß wie Deutschland. Russland und China blockierten die Pläne und auch von Norwegen kam Widerstand. Grund sind wirtschaftliche Interessen: Russland und China erheben Anspruch auf dort vermutete Bodenschätze, die Norweger wollen dort zukünftig fischen. Bislang blieb das Weddell-Meer von Fischerei weitgehend verschont, weil große Teile ständig von Eis bedeckt sind. Wegen des Klimawandels wird jedoch erwartet, dass Fangflotten auf der Jagd nach Krill und Seehecht bald auch dorthin kommen. In den Gebieten weiter nördlich werden jährlich Hunderttausende Tonnen Krill gefischt.

Das Weddell-Meer ist das größte der rund 14 Randmeere des Südlichen Ozeans am antarktischen Kontinent. Der Name stammt von dem britischen Segler James Weddell, der 1823 in das bis dahin nahezu unberührte Gebiet vorstieß. In dem Gebiet leben mehr als 300.000 Kaiserpinguine. Dort sind auch Blauwale, Seeelefanten sowie seltene Seevögel zuhause. Die Antarktis selbst ist internationales Gebiet. Zahlreiche Länder unterhalten dort einige Dutzend Forschungsstationen. Im Antarktisvertrag von 1959 ist bestimmt, dass das Gebiet nur zu friedlichen Zwecken genutzt werden darf. Im vergangenen Jahr wurde ein Teil des Rossmeers zum Schutzgebiet mit einer Fläche vier Mal so groß wie die Bundesrepublik.

Weitere Informationen zum Weddell-Meer unter https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/wedell-meer-sehr-gross-und-sehr-schutzbeduerftig

und https://de.wikipedia.org/wiki/Weddell-Meer

Von Ingo