Hapag-Lloyd rüstet erstmals ein Containerschiff zur Nutzung von Liquefied Natural Gas (LNG, flüssiges Erdgas) als Antriebsstoff um. Hapag-Lloyd rüstet erstmals ein Containerschiff zur Nutzung von Liquefied Natural Gas (LNG, flüssiges Erdgas) als Antriebsstoff um. 

Hapag-Lloyd rüstet erstmals ein Containerschiff zur Nutzung von Liquefied Natural Gas (LNG, flüssiges Erdgas) als Antriebsstoff um.  Einen entsprechenden Auftrag hat Deutschlands größte Reederei nun an eine chinesische Werft erteilt. LNG ist ein weniger umweltbelastender Treibstoff: Schwefel fällt bei der Verbrennung praktisch gar nicht an, Rußpartikel werden im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen um bis zu 95 Prozent reduziert, Stickoxide um 80 Prozent.

Ab 2020 darf der maximale Schwefelanteil bei den Schiffsabgasen nach den Regeln der Weltschifffahrtsorganisation IMO nur noch 0,5 Prozent betragen. Angesichts der im nächsten Jahr in Kraft tretenden verschärften Umwelt-Grenzwerte auf See werden immer mehr Schiffe mit LNG-Motoren gebaut, bislang aber vor allem im Kreuzfahrtbereich, der aber lediglich zwei Prozent der Gesamttonnage ausmacht. Die verschärften Grenzwerte führen bei allen Reedereien zu erheblichen Mehrkosten, die Umbauten werden auf auf 25 bis 30 Millionen Dollar je Schiff geschätzt. Außerdem gehen mehrere Hundert Container-Stellplätze verloren.

Hapag-Lloyd hat im Zuge der Fusion mit der arabischen Reederei UASC insgesamt 17 Großschiffe übernommen, die technisch auf einen LNG-Antrieb umgerüstet werden können. Der erste Versuch wird nun mit dem Frachter Sajir unternommen, der ein Fassungsvermögen von 15 000 Standardcontainern (TEU) hat, bei einer Länge von 368 Meter und 51 Meter Breite. Im Mai nächsten Jahres soll die Sajir in Shanghai in eine Werft gehen und 105 Tage später als LNG-Schiff wieder ausgedockt werden. Dafür sind erhebliche Umbauten auf dem Schiff nötig. So muss ein neuer Tank für den auf minus 160 Grad heruntergekühlten Treibstoff installiert werden. Deshalb fallen Stellflächen für etwa 300 Container weg. Man muss zudem Leitungen, Ventile und Dichtungen austauschen, ebenso wie Schalttafeln und schließlich auch die Instrumentenanzeigen auf der Brücke. 27 Millionen Euro kostet der Umbau. Der Treibstoffverbrauch soll aber um fünf Prozent sinken. Wird der Umbau der Sajir zum Erfolg, will Hapag-Lloyd auch die 16 weiteren Containerschiffe umrüsten.

Weitere Informationen unter https://www.hapag-lloyd.com/de/products/fleet/vessel/sajir.html

Von Ingo