Der Seehafen KIEL hat mit minus 69,6 Prozent im Jahr 2020 einen beispiellosen Einbruch in Fährverkehr und Kreuzfahrt zu verzeichnen.Der Seehafen KIEL hat mit minus 69,6 Prozent im Jahr 2020 einen beispiellosen Einbruch in Fährverkehr und Kreuzfahrt zu verzeichnen.

Update 12.11.: Der Seehafen Kiel hat einen Passagierrekord erzielt: In der Kreuzfahrtsaison 2023 wurden bei 215 Schiffsanläufen von 26 Reedereien seit April 1,174 Millionen Kreuzfahrtgäste gezählt. Das sind rund 30 Prozent mehr Gäste als im Vorjahr, 2022 waren es 835 000 Passagiere bei 243 Anläufen. „Die Entwicklung im Tourismus zeigt einen deutlichen Trend zur Kreuzfahrt“, sagt Seehafen-Geschäftsführer Dirk Claus. „Das war in dieser Saison auch in Kiel spürbar. Wir schließen die Saison 2023 mit einem guten Ergebnis ab.“ Neben den Anlaufzahlen beschäftige vor allem das Thema Nachhaltigkeit den Hafen, betont der Hafenchef: „Landstrom war für uns das beherrschende Thema und wird es auch in der kommenden Saison sein.“ Allerdings wurden nur bei rund 50 Kreuzfahrtanläufen die Kieler Landstromanlagen genutzt. Ein Grund dafür sei ein technischer Defekt am Landstromwagen gewesen, teilt die Seehafengesellschaft mit, außerdem hätten sich Anpassungsprozesse einzelner Schiffe verzögert. Claus rechnet für die Saison 2024 aber schon mit 100 Landstrom-Anläufen: „Viele Schiffe, die Kiel anlaufen werden, sind jetzt landstromfähig und haben alle Tests bei uns abgeschlossen.“ Der Kieler Hafen kann mittlerweile an allen Kreuzfahrtterminals Landstrom anbieten.

Update 22.9.: Der Seehafen Kiel hat in dieser Saison erstmals die Zahl von einer Million Kreuzfahrtpassagieren innerhalb einer Saison überschritten. Obwohl dieses Jahr 21 Anläufe weniger als 2022 angemeldet waren, haben die Reedereien bereits  jetzt 165.000 Passagiere mehr als im Vorjahr in die Hansestadt gebracht. Zurückzuführen ist dies auf den Einsatz größerer Schiffe und eine stark verbesserte Auslastung. Insgesamt werden in diesem Jahr 222 Anläufe im Hafen erwartet, die meisten Kreuzfahrer gehen ab Kiel mit Aida Cruises auf Reisen.

Update 9.11.:  Der Seehafen KIEL in diesem Jahr die stärkste jemals gemessene Kreuzfahrtsaison zu verzeichnen: 243 Anläufe und mehr als 834.000 Passagiere, das sind knapp 40 Prozent mehr als in der bisher stärksten Saison 2019, also vor der Corona-Pandemie. 20 Schiffe fuhren Kiel zudem dieses Jahr erstmals an, laut Dirk Klaus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH sei es nach mehreren Jahren der Planung gelungen, verstärkt auch internationale Reedereien nach Kiel zu holen. Durch die im vergangenen Spätsommer fertiggestellte Landstromanlage am Ostseekai kann die Hafengesellschaft erste Kreuzfahrtschiffe nun auch mit Öko-Landstrom versorgen

Ursprungsmeldung: Im Passagierverkehr hat der Seehafen KIEL im Jahr 2020 einen beispiellosen Einbruch sowohl im Fährverkehr als auch im Bereich Kreuzfahrt zu verzeichnen. Im Zuge der Corona-Pandemie mit Reisewarnungen, Quarantäneregelungen und sogar Grenzschließungen wurden im Fährverkehr 69,6 Prozent weniger Passagiere befördert. Die Color Line musste die „Color Magic“ und „Color Fantasy“ sogar zeitweise ganz aus dem Liniendienst nehmen. Im Kreuzfahrtbereich lagen 198 Anmeldungen von Kreuzfahrtschiffen für die Saison 2020 vor. Durchgeführt wurden nur 29 Reisen, die ohne jeden Zwischenfall verliefen. Hierfür wurden gemeinsam mit den Reedereien umfassende Abfertigungs- und Hygienekonzepte entwickelt, die zusammen mit den – auch in den Terminals durchgeführten – Tests sichere Prozesse gewährleisteten. Für die diesjährige Saison, die im Mai starten soll, rechnet der PORT OF KIEL mit einer Normalisierung der Situation. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Ich gehe davon aus, dass wir – unter Beibehaltung der strengen Hygienekonzepte und sobald die laufenden Impfkampagnen stärker Fuß fassen – wieder starten können. Ich bin zuversichtlich, dass die Saison wie geplant stattfinden kann.“  Die Erholung des Seetourismus wird in Kiel zum späten Frühjahr bzw. Sommer erwartet.

Im Kieler Seehafen gingen im Jahr 2020 insgesamt 6,92 Millionen Tonnen Fracht über die Kaikanten. Das entspricht einem nur leichten Minus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Rückgängen im Scheerhafen und am Norwegenkai stehen Zuwächse im Ostuferhafen und am Schwedenkai gegenüber. Dr. Dirk Claus,: „Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-Pandemie haben die maritime Wirtschaft vor große Herausforderungen gestellt. In dieser Situation ist es dem Kieler Hafen gelungen, das Umschlagsergebnis nahezu zu behaupten und zur Sicherung von Lieferketten beizutragen.“ Als besonders stabil haben sich die Fährverkehre nach Schweden und Litauen erwiesen, die bei der beförderten Gütermenge sogar leicht zulegten. Einen Einbruch verzeichnet Kiel dagegen im Bereich des Seetourismus. In 2020 gingen Corona-bedingt nur gut 517.500 Passagiere und damit 78 % weniger Reisende über die verschiedenen Terminals an oder von Bord. Dirk Claus: „In diesem Jahr rechnen wir insbesondere ab dem späten Frühjahr bzw. Sommer mit einer Normalisierung der Situation.“

Investitionsprojekte abgeschlossen und Landstromanlagen installiert

Der PORT OF KIEL hat im vergangenen Jahr rund 17 Mio. Euro in die Hafenanlagen investiert und konnte damit wichtige Projekte abschließen. So wurde im Spätsommer das neue Vorfeld des Ostuferhafens eröffnet sowie das neue Terminal am Ostseekai, Liegeplatz 28, in Betrieb genommen. Dirk Claus: „Wir befinden uns jetzt in der vorteilhaften Situation, dass die großen mittelfristigen Investitionen abgeschlossen sind.“ Größte Einzelmaßnahme war mit einem Investitionsvolumen von 15 Mio. Euro der Bau der Landstromanlage am Ostseekai, mit der auch die Fährschiffe der Stena Line am Schwedenkai mit 100 % emissionsfrei produziertem Ökostrom versorgt werden können. Dirk Claus: „Alle innerstädtischen Terminals verfügen nunmehr über einen Landstromanschluss. Wir können damit bereits 50 % des Energiebedarfs der Kiel anlaufenden Schiffe emissionsfrei decken und dies – dank der Absenkung der EEG-Umlage – zu wettbewerbsfähigen Preisen.“ Der Blick des PORT OF KIEL richtet sich nun wieder verstärkt auf den Ostuferhafen, wo ebenfalls ein Landstromanschluss sowie eine weitere RoRo-Rampe geplant werden.

Rekordergebnis im Kombiverkehr und Digitalisierungsschub

Im Fährverkehr, der 85 % zur Umschlagsleistung des Kieler Hafens beträgt, wurden im vergangenen Jahr insgesamt fast 240.000 Ladungseinheiten ver- bzw. entladen. Dies entspricht einem Plus von 2,3 %, wobei der Anstieg bei den unbegleiteten Trailern überproportional ausfiel. Hierdurch konnte  gleichzeitig ein Rekordergebnis im umweltfreundlichen Hinterlandverkehr auf der Schiene erzielt werden. Erstmals wurden in Kiel 32.957 Ladungseinheiten (plus 38,2 %) auf Waggon verladen. Maßgeblich zu diesem Ergebnis hat die Etablierung einer Ganzzugverbindung von und nach Bettembourg (Luxemburg) beigetragen, die dreimal wöchentlich bedient wird. Einen großen Schub hat in 2020 auch die Digitalisierung im PORT OF KIEL erfahren. Im Ostuferhafen wurde etwa das automatische Gate Information & Operation System (Agios) in Betrieb genommen, das kundenübergreifend für die Fährdienste und das Forstproduktterminal arbeitet. Agios optimiert und beschleunigt Gate-Prozesse, indem elektronische Buchungen mit den Kennzeichen einfahrender Lkw automatisch abgeglichen werden. Sind die Daten vollständig, entfällt der bisherige Counter-Check-in für Lkw-Fahrer.

Weitere Informationen unter https://www.portofkiel.com/home.html

Von Ingo