Der Landstrom als klimafreundliche Variante für Schiffe während der Liegezeiten im Hafen soll deutlich billiger werden. Die Bundesregierung plant, die für Landstrom erforderliche Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf 20 Prozent reduzierenDer Landstrom als klimafreundliche Variante für Schiffe während der Liegezeiten im Hafen soll deutlich billiger werden. Die Bundesregierung plant, die für Landstrom erforderliche Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf 20 Prozent reduzieren

14.4.2023: Die Bundesregierung wird die Nutzung von Landstrom durch See- und Binnenschiffe fördern, damit in den deutschen Häfen weniger klimaschädliche Gase ausgestoßen werden. In einem Beschlusspapier zum Koalitionsausschuss hat die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP festgehalten, dass mit Bundesmitteln weitere Landstromanlagen für Seeschiffe und Binnenschiffe gefördert werden sollen, insbesondere in den großen Überseehäfen Hamburg und Bremen. Aber auch die Binnenschifffahrt soll nicht zu kurz kommen, so taucht in der Beschlussvorlage vor allem der Rhein als wichtigster Binnentransportweg auf. Durch noch mehr Landstromanlagen in den Häfen sollen Schiffe ihre Verbrennungsmotoren während der Liegezeit abschalten können und somit weniger Belastungen für Umwelt und Menschen durch Emissionen und Feinstaub hervorrufen. Landstrom kommt aus Stromanschlüssen an Land zu den festgemachten Schiffen, entscheidend für die Gesamtbilanz ist allerdings auch, wie dieser Strom produziert wird. In Kiel z. B. sieht ein Drei-Stufen-Plan des Hafens vor, bereits in diesem Jahr 60 Prozent des Energiebedarfs der Kiel anlaufenden Schiffe mit Ökostrom zu decken. In 2025 sollen es dann 80 bis 90 Prozent sein, bevor in 2030 durch das Zusammenspiel verschiedenster Maßnahmen Klimaneutralität für alle Aktivitäten des PORT OF KIEL erreicht wird. Auch werden Immissionen von Stickoxiden und Partikeln durch die eingeleiteten Maßnahmen weiter reduziert. Diese gehen aber bereits heute in der Hintergrundbelastung auf und liegen deutlich unterhalb geltender Grenzwerte.  Laut Umweltbericht wurden im PORT OF KIEL im Jahr 2020 bereits mehr als 6.200 Tonnen CO2 vermieden, während noch knapp 18.800 Tonnen emittiert wurden.

Ursprungsmeldung: Der Landstrom als klimafreundliche Variante für Schiffe während der Liegezeiten im Hafen soll deutlich billiger werden. Die Bundesregierung plant, die für Landstrom erforderliche Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf 20 Prozent reduzieren. Das bedeutet: Statt 6,4 Cent pro Kilowattstunde werden künftig nur noch 1,28 Cent fällig. Durch die Reduzierung der EEG-Umlage auf 20 Prozent wird die Nutzung von Landstrom für die Reedereien wirtschaftlicher. Bislang betreibt Hamburg eine Pilotanlage für Landstrom am Kreuzfahrtterminal in Altona. Das Angebot wird derzeit aber wegen der hohen Kosten für die Reedereien kaum genutzt. Es ist wirtschaftlicher, die klimabelastenden Dieselaggregate der Schiffe während der Liegezeiten weiterlaufen zu lassen. Bislang ist der “saubere Strom” aber um ein Mehrfaches teurer als der von den Dieselaggregaten der Schiffe selbst produzierte. Neben der Änderung des EEG-Gesetzes und weiterer Verordnungen plant die Bundesregierung, ein Investitionsförderprogramm aufzulegen, um Länderprogramme zum Bau von Landstromanlagen mitzufinanzieren.  eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe bereitet weitere konkrete Vorschläge für einen wirtschaftlichen Betrieb von Landstromanlagen vor. In Hamburg sollen zusätzliche Landstromanlagen im Hafen installieren. Vier weitere Standorte sind geplant – für Kreuzfahrt- und erstmals auch für Containerschiffe.

Von Ingo