Landstrom wird für Kreuzfahrtschiffe im Hamburger Hafen Pflicht, alle Kreuzfahrtterminals und acht Liegeplätze für Containerschiffe bekommen LandstromLandstrom wird für Kreuzfahrtschiffe im Hamburger Hafen Pflicht, alle Kreuzfahrtterminals und acht Liegeplätze für Containerschiffe bekommen Landstrom

Landstrom wird für Kreuzfahrtschiffe im Hamburger Hafen zur Pflicht. So steht es im neuen Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen, die die neue Hamburger Regierung bilden. Eine der dringend notwendigen Aufgaben, um die Klimaziele zu erreichen und den Hafen bis 2040 klimaneutral zu machen, ist demnach der Ausbau von Landstromanlagen. Dadurch sollen die Abgasemissionen im Hafen deutlich reduziert werden. Um dies zu erreichen, sollen alle Kreuzfahrtterminals und acht Liegeplätze für große Containerschiffe in den nächsten Jahren mit Landstromtechnik ausgestattet werden. Landstrom versorgt die Schiffe mit Energie, die Schiffe müssen dafür während der Liegezeit nicht ihre Motoren laufen lassen. Offen bleibt der Koalitionsvertrag bei den Fragen, wer der Betreiber der Landstromanlagen wird und wie der Ausbau von Landstrom finanziert werden soll. Dafür muss ein dreistelliger Millionenbetrag aufgebracht werden. Die eine Landstromanlage, die in Hamburg am Kreuzfahrtterminal Altona installiert ist, wird bislang kaum genutzt. Das soll sich jetzt ändern: Sollten die Kreuzfahrtreedereien nach Fertigstellung der Anlagen und trotz eines Anreizsystems diese nicht ausreichend nutzen, sollen sie dazu gezwungen werden. Schiffe die ökologisch nachgerüstet werden, erhalten dagegen beim Hafengeld Rabatte.

Die neue Agenda für Landstrom betrifft insgesamt circa 30 Liegeplätze: Im ersten Schritt sollen acht Landstromanlagen bis 2022 errichtet werden. Versorgt werden sollen der Burchardkai, der Europakai und der Predöhlkai sowie alle Kreuzfahrtterminals. Die Kosten werden mit 76 Millionen Euro beziffert. Hamburg hofft, dass sich der Bund zur Hälfte an den Kosten beteiligt. Seit 2016 existiert bereits die Landstromanlage am Kreuzfahrtterminal Altona. Das Problem ist, dass die Reedereien das Angebot bislang kaum nutzen. Die Schiffe erzeugen ihren Strom selbst und lassen die Maschinen auch im Hafen laufen, weil der klimaschädliche Strom aus Diesel etwa zwei Drittel weniger kostet als der klimaneutral erzeugte Landstrom. In Hamburg gilt die Abgasproblematik als besonders gravierend, weil die Hafenanlagen in sehr größer Nähe zur Stadt liegen. Regelmäßig gibt es wegen der Rauchbelästigung Klagen von Anwohnern.

Weitere Informationen unter https://www.hamburg-port-authority.de/de/themenseiten/lng-landstrom/

Von Ingo