Mehr als 100.000 Crewmitglieder von Kreuzfahrtschiffen sitzen derzeit aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf der ganzen Welt fest. Allein die Küstenwache der USA gab bekannt, dass rund 93.000 Crewmitglieder auf Schiffen vor der Küste der USA gefangen sind.Mehr als 100.000 Crewmitglieder von Kreuzfahrtschiffen sitzen derzeit aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf der ganzen Welt fest. Allein die Küstenwache der USA gab bekannt, dass rund 93.000 Crewmitglieder auf Schiffen vor der Küste der USA gefangen sind.

Mehr als 100.000 Crewmitglieder von Kreuzfahrtschiffen sitzen derzeit aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf der ganzen Welt fest. Allein die Küstenwache der USA gab bekannt, dass rund 93.000 Crewmitglieder auf Schiffen vor der Küste der USA gefangen sind. Dazu kommen aber noch Tausende weitere, die weltweit gestrandet sind, wie zum Beispiel die rund 2.900 Crewmitglieder der Mein Schiff 3, die derzeit vor Cuxhaven liegt.  Zehntausende harren zum Teil seit mehreren Wochen auf den Kreuzfahrtschiffen aus und dürfen nicht an Land. Zwar versuchen alle Reedereien, die Crewmitglieder auf ihren Schiffen nachhause zu ihren Familien zu bringen, doch das gestaltet sich schwierig. Denn es gibt fast keine regulären Linienfernflüge mehr, denn auch die Luftfahrt ist ja von den Restriktionen rund um Covid-19 betroffen. Und selbst wenn die Jets abheben könnten, müssten die Schiffsbesatzungen zunächst an Land gehen dürfen. Dies ist in vielen Ländern strikt untersagt, die Behörden fürchten, dass die Besatzungsmitglieder infiziert sind und neue Corona-Fälle ins Land bringen.

Hunderte Besatzungsmitglieder weltweit sind bereits erkrankt und positiv getestet, Tausende sind auf den engen Schiffen dem Coronavirus ausgesetzt. Mindestens 14 Besatzungsmitglieder wurden nach der Evakuierung der Oasis of the Seas von Royal Caribbean  vor der Küste von Miami positiv getestet, bis zu 38 Besatzungsmitglieder sind es auf der Disney Wonder und auch ein Crewmitglied der Mein Schiff 3 liegt in Cuxhaven im Krankenhaus. In vielen Fällen ist es den Schiffen verboten, im Rahmen der auf 100 Tage ausgeweiteten „No Sail“-Anweisungen der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC anzudocken. Daher bleiben noch mehr als 50 weitere Schiffe mit bestätigten Infektionen auf See.

Die Bedingungen an Bord sind aufgrund der vorgeschriebenen Quarantäne oftmals sehr belastend: Während sich die Besatzungsmitglieder ursprünglich frei auf dem Schiff bewegen durften, müssen sie jetzt einzeln in Passagierkabinen in Quarantäne bleiben und dürfen nicht oder kaum an die frische Luft. Alle Reedereien betonen, dass sie kostenlose Unterkunft und Verpflegung anbieten, aber es gibt Besatzungsmitglieder, die in Medien wie dem britischen Guardian behaupten, dass die Unternehmen aufgehört hätten, ihren Mitarbeitern Lohn zu bezahlen. Da viele Schiffe in Steueroasen registriert sind, benötigen sie zudem in den USA, vor deren Küsten die meisten der gestrandeten Crewmitglieder herumdümpeln, die Erlaubnis, die Passagiere auszusteigen und in ihre Heimatländer bringen zu lassen. Aber einige Kreuzfahrtunternehmen weigern sich laut Medienberichten in den USA, die Richtlinien an Land einzuhalten, und bezeichnen die Verfahren als zu teuer. In den USA erwartet die Gesundheitsbehörde CDC, dass die Reedereien nicht nur die finanzielle, sondern auch strafrechtliche Verantwortung für ihre Mitarbeiter übernehmen. Die Unternehmen müssen nicht nur für jedes Besatzungsmitglied Tests durchführen, bevor sie an Land zurückkehren können, sondern die Geschäftsführer der Kreuzfahrtunternehmen müssen eine Vereinbarung unterzeichnen, die straf- und zivilrechtliche Konsequenzen bei falschen oder irreführenden Angaben und Aussagen sowie bei Unterlassungen vorgeschriebener Prozeduren vorsehen. So soll sich die Carnival Corporation geweigert haben den CDC-Bedingungen zuzustimmen und die Oosterdam von HollandAmerica mit der gesamten Besatzung wieder auf See zurückgeschickt haben.

Carnival hat mittlerweile sogar einen eigenen Fahrplan zur Rückführung von Crewmitgliedern organisiert. Mehr als ein Dutzend Kreuzfahrtschiffe soll sich auf den Bahamas treffen, die Besatzung je nach Herkunftsland tauschen und dann die Mitarbeiter heimzubringen. Aida Cruises ist seit Wochen dabei, die Heimreise für ihre Crews zu organisieren, teilweise mit Direktflügen auf die Philippinen. TUI Cruises beginnt heute mit den ersten Rückflügen für Teile der Crew der Mein Schiff 3.

Weitere Informationen unter https://www.theguardian.com/environment/2020/apr/30/no-end-in-sight-100000-crew-on-cruise-ships-stranded-at-sea-coronavirus

Von Ingo