Der norwegische Reeder Arne Wilhelmsen starb am Osterferienwochenende. Wilhelmsen wurde 90 Jahre alt und war einer der Pioniere der Kreuzfahrtindustrie.Der norwegische Reeder Arne Wilhelmsen starb am Osterferienwochenende. Wilhelmsen wurde 90 Jahre alt und war einer der Pioniere der Kreuzfahrtindustrie.

Der norwegische Reeder Arne Wilhelmsen (auf dem Bild links, rechts sein Bruder Gjert), einer der Gründer von Royal Caribbean Cruise Line (RCCL), starb am Osterferienwochenende. Wilhelmsen wurde 90 Jahre alt und war einer der Pioniere der Kreuzfahrtindustrie. Arne Wilhelmsen und sein im Jahr 2018 verstorbener Bruder Gjert waren die Söhne von Anders Wilhelmsen, der 1939 die Familienschifffahrtsgesellschaft in Oslo gründete, die zunächst Tanker, Massengutschiffe und Autotransporter betrieb. Ab Mitte der 1970er Jahre wurde das Unternehmen dann durch Versorgungsschiffe, Shuttle-Tanker und Offshore-Bohrinseln aktiv in der Öl-Service-Industrie. Arne Wilhelmsen, der seinen MBA an der Harvard Business School machte, hatte zunächst als Schiffsmakler in New York gearbeitet, bevor er 1954 in das Familienunternehmen eintrat. Sein älterer Bruder Gjert kam 1958 dazu und beide arbeiteten als Vorstandsmitglieder bis zum Sommer 2012. Arne wurde 1961 Präsident von Anders Wilhelmsen & Co.

Am bekanntesten sind die Brüder aber dafür, Teil des Trios norwegischer Reedereien zu sein, die RCCL 1968 ins Leben gerufen haben. Die Firma Anders Wilhelmsen hatte sich mit IM Skaugen und Gotaas-Larsen zusammengetan, um Royal Caribbean Cruise Line zu etablieren, RCCL betreibt heute einige der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt und steht im Ranking der Kreuzfahrtunternehmen an zweiter Stelle nach der Carnival Corporation. Riesige Schiffe wie RCCLs Oasis of the Seas prägten das Kreuzfahrtgeschäft. Zu einer Zeit, als der Rest der Welt dachte, Kreuzfahrten seien eine Nische für die alten transatlantischen Linienschiffe, sah Arne Wilhelmsen bereits das mögliche, gigantische Wachstum voraus. Die Kreuzfahrtlinie hatte ihren Sitz in Miami, und Wilhelmsen behauptete einmal, seine „anfängliche Herausforderung“ bestehe darin, seine Partner und das Management in Miami davon zu überzeugen, „größere und effizientere Schiffe zu bauen, um das Unternehmen zu vergrößern“. Wilhelmsen blieb auch nach dem Ausstieg von Skaugen und Gotaas-Larsen in der RCCL, die heute als RCL bekannt ist, aktiv. Das Unternehmen hat insgesamt 61 Kreuzfahrtschiffe, zu den Marken von RCL gehören Royal Caribbean International, Celebrity, Azamara und Silversea Cruises. RCCL gehört durch ein Joint Venture mit der TUI auch die Hälfte der deutschen TUI Cruises und 49 Prozent von Pullmantur Cruceros in Spanien. Royal Caribbean Cruise Line hat wegen des Corona-Virus alle Fahrten mindestens bis zum 12. Mai ausgesetzt, einige Kreuzfahrten werden wegen Hafenschließungen in Kanada sogar bis zum 1. Juli abgesagt.

Arne Wilhelmsen, lange Zeit einer der reichsten Männer Norwegens, war der größte Einzelaktionär von RCCL, bis er an diesem Osterwochenende in Palma de Mallorca starb.  Sein Sohn Alex übernimmt die Geschäftsführung und tritt die Nachfolge im Vorstand der Kreuzfahrtlinie an. Arne Wilhelmsen hinterlässt ein geschätztes Vermögen von 31 Milliarden norwegischen Kronen (rund 3 Milliarden US-Dollar).

Weitere Informationen unter https://www.royalcaribbeanblog.com/2020/04/12/royal-caribbean-founder-arne-wilhelmsen-passes-away-90

Von Ingo