Der österreichische Energiekonzern OMV hat ein Verfahren mit dem Namen Reoil entwickelt, mit dem aus Plastikmüll Rohöl gewonnen werden kann. Dabei werden gebrauchte Plastikverpackungen und -folien aus dickwandigem Material – etwa Polyethylen oder Polypropylen – durch Hitze- und Druckeinwirkung zu synthetischem Rohöl umgewandelt. Die OMV nutzt dazu ihre eigene Raffinerie in Schwechat bei Wien. Pro Stunde können mit diesem Prozess aus 100 Kilogramm Verpackungsmüll rund 100 Liter Rohöl gewonnen werden. Daraus stellt das Unternehmen dann Treibstoffe oder Grundstoffe für die Kunststoffindustrie her. ReOil ist außerdem noch dem umweltschonender als die herkömmliche Verarbeitung: Bei der Verarbeitung des synthetischen Öls entstehen 45 Prozent weniger Treibhausgase als bei gewöhnlichem Rohöl. Das ReOil-Verfahren leisten zusätzlich einen guten Beitrag zur Verwendung von Kunststoffabfällen. Denn es spart mehr CO² ein, alte Kunststoffe stofflich zu recyceln, als diese wie sonst üblich zu verbrennen

Plastikmüll ist zu einem weltweiten Problem geworden und gerade in Europa wird es immer wichtiger, Plastikabfälle umweltschonend zu recyceln. Denn China, wohin seit Jahrzehnten Abfälle transportiert und entsorgt wurden, nimmt seit Anfang des Jahres keine Kunststoffabfälle aus Europa mehr an. Bislang war das Land größter Importeur von europäischem Plastikmüll. Leider gibt es aber auch beim Reoil-Verfahren noch einen Wermutstropfen: Baukunststoffe, die einen erheblichen Anteil der Plastikabfälle darstellen, können im Gegensatz zu Verpackungsfolien leider nicht verwendet werden.

Weitere Informationen unter https://www.omv.com/de/blog/reoil-aus-kunststoff-wieder-oel-gewinnen

Von Ingo