Auf einer Minikreuzfahrt verursachte  der zwölfjährige Sohn der Familie horrende Handykosten, weil er sich auf seinem Smartphone einige Videos ansah.Auf einer Minikreuzfahrt verursachte  der zwölfjährige Sohn der Familie horrende Handykosten, weil er sich auf seinem Smartphone einige Videos ansah.

Eine Minikreuzfahrt  mit Color Line ist für eine Berliner Familie zum finanziellen Alptraum geraten. Auf der Fahrt von Kiel nach Oslo verursachte  der zwölfjährige Sohn der Familie horrende Handykosten, weil er sich auf seinem Smartphone einige Videos ansah. Laut einem NDR-Bericht  lud er dabei insgesamt 470 Megabyte an Daten aus dem frei empfangbaren Datennetz eines Anbieter von Satelliten-Netzen an Bord herunter. Das hatte eine Rechnung des Mobilfunkanbieters von mehr als 12.000 Euro zur Folge.

Die Nutzung der Satelliten-Netze, mit denen Kreuzfahrtunternehmen und Fluggesellschaften arbeiten, ist teuer. Denn Gebühren für das Daten-Roaming, also das Benutzen von ausländischen Telefonnetzen, sind zwar innerhalb der EU abgeschafft, aber nicht auf hoher See im Zuge der Satelliten-Nutzung. Diese Netze sind inzwischen auf allen großen Fähren und Kreuzfahrern vorhanden, da Geschäftsleute diese Netze oftmals nutzen. Dabei handelt es sich um einen Service für Passagiere, die unterwegs geschäftlich schnelles Internet benötigen. Das Fatale daran: Während man normalerweise eine Warnung auf sein Handy bekommt, wenn der Betrag für das Surfvolumen mehr als 50 Euro überschreitet, ist dies bei vielen Satelliten-Netz-Verbindungen nicht der Fall.

Mobile Daten immer ausschalten

Das Handy des Jungen hatte sich in das über Satellit ausgestrahlte Mobilfunknetz „Telenor Maritime“ eingewählt. Gemäß der Geschäftsbedingungen des norwegischen Mobilfunk-Betreibers entstanden dabei 12.000 Euro an Roaming-Gebühren. Der Telefonanbieter der Familie hat den Rechnungsbetrag zwar bereits aus Kulanzgründen auf 5000 Euro reduziert, aber das ist der Familie nicht genug.Gezahlt werden muss aber in jedem Fall ein Teil der Kosten, da die Tarife für Satelliten-Verbindungen deutlich höher als normale Funkverbindungen sind und von den Netzbetreibern festgesetzt werden.

Vor Antritt der Reise sollten sich die Kunden daher über die Roaminggebühren auf See bei ihrem Mobilfunkanbieter informieren. An Bord gibt es bei fast allen Kreuzfahrt- und Fährgesellschaften die Möglichkeit, W-Lan über das interne Netzwerk mit Datenpaketen zu festen Tarifen zu nutzen. Damit sich das Handy nicht automatisch in das Satellitennetz einwählt, sollten immer die Einstellungen im Smartphone oder Handy überprüft und die Option „Mobilen Daten“ abgestellt werden. Das gilt selbst im Hafen und auch für Besucher, die Passagiere abholen möchten: auch sie müssen schauen, dass ihr Handy sich nicht automatisch in das angebotene Satellitennetzwerk einschaltet – sonst kann es selbst beim Abholen teuer werden, wenn man telefoniert oder surft!

Informationen zum telefonieren und Surfen auf See unter https://worldwidewave.de/internet-gebuehren-auf-kreuzfahrtschiffen

Von Ingo