Die Aidanova hat die Probefahrten erfolgreich abgeschlossen und soll nun spätestens Anfang Dezember von der Meyer Werft an Aida übergeben werden. Mitte November musste die Aida zunächst geplante Vorpremierenreisen und dann die Jungfernfahrt sowie erste Reisen des neuen Flaggschiffs absagen. Grund: Die Meyer Werft brauchte mehr Zeit für die Fertigstellung. Jetzt setzt die in Terminverzug gekommene Großwerft aus dem Emsland alles auf den Endspurt. Wenn dies klappt, kann das Schiff Anfang Dezember die Flagge wechseln und an Aida Cruises ausgeliefert werden.
Am 16. November 2018 hatte das 337 Meter lange Schiff den niederländischen Hafen Eemshaven verlassen und war eine Woche lang im Skagerrak auf Herz und Nieren geprüft worden. Dabei hat die in Kiel entwickelte und in Rostock gebaute Maschinenanlage der Firma Caterpillar alle Erwartungen erfüllt. Die Aidanova ist das weltweite erste Kreuzfahrtschiff mit Tanks und Motoren für die Nutzung von verflüssigtem Erdgas (LNG). Am 18. Oktober hatte der niederländische Tanker Cardissa die Aidanova erstmals mit 3500 Kubikmetern Flüssigerdgas betankt. In dem Kreuzfahrtkoloss befinden sich drei Spezialtanks für das auf 162 Grad Minus gekühlte Flüssigerdgas. Zwei Tanks haben jeweils eine Länge von knapp 35 Metern, einen Durchmesser von acht Metern und ein Fassungsvolumen von je 1550 Kubikmetern. Ein dritter Tank mit einem Durchmesser von fünf Metern ist 28 Meter lang und hat ein Fassungsvolumen von 520 Kubikmetern. Mit einer LNG-Tankfüllung kann Aidannova nach Angaben der Reederei bis zu zwei Wochen fahren.
Die nächste Betankung soll Anfang der Woche in Eemshaven erfolgen. Denn eine Betankung mit LNG mit einem Tanker ist in deutschen Häfen bislang nicht erlaubt. Nach dem Auffüllen der Tanks steht dann die Endausrüstung des rund 800 Millionen Euro teuren Schiffes in Eemshaven bevor. Anfang Dezember soll die Aidanova dann zur Übergabe fertig sein. Damit liefert die Werft das Schiff etwa drei Wochen später als ursprünglich geplant. Die Vorpremieren-Fahrt am 15. November 2018 ab Bremerhaven und die Jungfernfahrt am 2. Dezember ab Hamburg wurden gestrichen. Tausende Urlauber mussten ihre Reisepläne ändern. Jetzt soll das Schiff am 19. Dezember in Teneriffa für die ersten Passagiere bereit sein.