Die Bodensee-Schifffahrtsbetriebe setzt auf Schiffe, die mit Strom betrieben werden: ab 2022 sollen E-Schiffe den Fährbetrieb aufnehmen.Die Bodensee-Schifffahrtsbetriebe setzt auf Schiffe, die mit Strom betrieben werden: ab 2022 sollen E-Schiffe den Fährbetrieb aufnehmen.

Update 12.5.: Nach mehrmaliger Verschiebung plant die deutsche Bodensee-Schifffahrt den Saisonstart jetzt für den 13. Mai. Trotzdem wird es zunächst nur eine Notfahrplan geben. Die Schiffe sollen die Insel Mainau und die Landesgartenschau in Überlingen ansteuern. Sofern es die Corona-Lage erlaubt, wolle man dann zu Pfingsten mit dem regulären Fahrplan starten. Auf schweizerischer und österreichischer Seite gibt es bereits Rundfahrten innerhalb der Landesgrenzen. Die Internationale Bodensee Tourismus GmbH fordert angesichts der Öffnungspläne in Bayern und anderen Bundesländern auch Perspektiven für Übernachtungsbetriebe und Freizeitanbieter in Baden-Württemberg. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte zuletzt angesichts sinkender Coronazahlen Hoffnung für die Pfingstferien gemacht.

Ursprungsmeldung 5.1.2021: Die Bodensee-Schifffahrt setzt künftig vermehrt auf Schiffe, die mit Strom betrieben werden: Zwei neue Passagierschiffe mit Elektro-Antrieb sollen ab 2022 beziehungsweise 2025 den Fährbetrieb im Überlinger See aufnehmen. Der Einsatz der E-Schiffe ist im Überlinger See im Dreiecksverkehr zwischen Uhldingen, der Insel Mainau und Meersburg vorgesehen. Nach Planung der BSB soll das erste mit Strom angetriebene Schiff bereits im Sommer 2022 den Betrieb aufnehmen. Gleich im Anschluss soll das zweite Schiff gebaut werden – sofern die Rahmenbedingungen dies zulassen. Mindestens ein dieselmechanisches Schiff soll durch die neuen E-Schiffe ersetzt werden. Bis zum Jahr 2030 will man die Emissionen der Fahrgastschifffahrt weiter deutlich reduzieren und bereitet daher neben der Beschaffung der elektrischen Schiffe auch die Umstellung der Bestandsflotte auf umweltfreundliche synthetische Kraftstoffe (E-Fuel) vor. 300 Passagiere sollen Platz auf den Schiffen haben, ebenso werden Abstellmöglichkeiten für Fahrräder auf dem Vordeck zur Verfügung stehen. Zusätzlicher „grüner Strom“ soll über das mit Solarzellen überdachte Freideck an Bord produziert und für den Antrieb eingesetzt werden.

Durch die Bauweise nach dem Katamaran-Prinzip werde im Vergleich zu einem konventionellen Einrumpf-Schiff ein geringerer Schiffswiderstand erreicht: „Die E-Schiffe sind kleiner und durch die Aluminium-Konstruktion leichter als die Standardschiffe. Damit sinkt die Schiffsantriebsleistung und der Energieverbrauch wird reduziert. Um einen ökologischen ganztägigen Betrieb zu ermöglichen, fahren sie mit reduzierter Geschwindigkeit, geplant sind 15 Stundenkilometer und in der Mittagspause können die Akkus nachgeladen werden“, erklärt Christoph Witte, Technischer Leiter der BSB und Mitglied der Geschäftsführung.

Die BSB will durch diese und weitere Maßnahmen die Emissionen der Fahrgastschifffahrt bis 2030 deutlich reduzieren und umweltfreundlicher werden. Man wolle „am Bodensee den Leuchtturm für die Zukunft der Binnen-Fahrgastschifffahrt setzen“, sagt Christoph Witte. Die genaue Höhe der Investitionskosten ist noch nicht bekannt, die BSB hofft auf Projektförderung.

Die Geburtsstunde der Bodensee-Schiffsbetriebe wird auf das Jahr 1824 zurückgeführt. Angefangen hat die erste regelmäßige Schiffsverbindung noch in den Zeiten der Monarchie: König Wilhelm I. von Württemberg war Mitinitiator beim Bau des ersten Dampfschiffes für den Bodensee. Der Glattdeckdampfer “Wilhelm” wurde ab 1824 zwischen Friedrichshafen und Rorschach/Romanshorn eingesetzt. Seit dem 15. Mai 2003 ist die Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Konstanz GmbH.

Weitere Informationen unter https://www.bsb.de/de/info-service/unsere-flotte

Von Ingo