Der Fähranbieter Stena Line plant, die Route Sassnitz–Trelleborg dauerhaft zu schließen und will die Route nach der Corona-Krise nicht wieder aufnehmen.Der Fähranbieter Stena Line plant, die Route Sassnitz–Trelleborg dauerhaft zu schließen und will die Route nach der Corona-Krise nicht wieder aufnehmen.

Update 5.7.2021: Die schwedische Fährreederei Stena Line GmbH verlässt Mecklenburg-Vorpommern und zieht mit ihrem deutschen Büro nach Hamburg. Zuvor hatte bereits die deutsch-dänische Fährreederei Scandlines ihren Hauptsitz von Rostock nach Hamburg verlegt. Mit dem Umzug will Stena Line sein kommerzielles Geschäft in Hamburg konzentrieren und begründet den Umzug damit, dass Hamburg einer der weltweit führenden Standorte der maritimen Wirtschaft, logistischer Knotenpunkt inmitten Europas und einer der am stärksten wachsenden Wirtschafts- und Digitalstandorte Deutschlands sei.

Teil dieser Veränderung ist auch die Umflaggung von Schiffen. So soll an Deutschlands letzter Eisenbahnfähre „Mecklenburg-Vorpommern“ nicht mehr die schwarz-rot-goldene Fahne im Wind flattern, sondern die blau-gelbe schwedische. Der Heimathafen „Rostock“ am Heck wird übermalt und durch „Trelleborg“ ersetzt. Die Folgen für die Seewirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern sind bitter: So sollen von einst mehr als 300 Mitarbeitenden der Stena Line GmbH in Rostock nur 25 bis 35 weiter im Unternehmen bleiben. Es ist nicht der erste Job-Kahlschlag des Unternehmens. Im April 2020 hatte Stena Line überraschend die sogenannte Königslinie Sassnitz-Trelleborg geschlossen und das Fährschiff „Sassnitz“ nach Uddevalla verlegt. Das Bordpersonal wurden gegen Abfindung entlassen. Nur einige wenige durften auf die „Mecklenburg-Vorpommern“ wechseln, wo ihnen allerdings schwedische Arbeitsverträge vorgelegt wurden. Das bedeutete auch, fließendes Englisch und Grundkenntnisse der schwedischen Sprache wurden zur Voraussetzung für eine Weiterbeschäftigung gemacht. Laut Betriebsrat waren die meisten Mitarbeiter damit überfordert. Die Arbeitnehmervertreter sehen in dem Vorgehen eine gezielte Strategie, um die Angestellten selbst in die Kündigung zu treiben. Mit dem Umzug von Stena Line hat dann keine einzige große Fährreederei mehr ihren Sitz in Mecklenburg-Vorpommern.

Ursprungsmeldung: Der Fähranbieter Stena Line plant, die Route Sassnitz–Trelleborg dauerhaft zu schließen. Die schwedische Reederei will die wegen der Corona-Krise eingestellte Fährverbindung zwischen den Häfen Sassnitz-Mukran auf Rügen und dem schwedischen Trelleborg auch nach Ende der Pandemie nicht wieder aufnehmen. Grund sind laut der Reederei nicht nur ausbleibende Passagierbuchungen infolge der Reisebeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie, sondern auch die andauernde wirtschaftliche Situation der Route insgesamt. Nach der Stilllegung der Route am 14. März wurde verkündet, dass jetzt eine dauerhafte Schließung der Route sowie des Check-in-Bereichs und des Grenzshops folgen wird. Dazu und auch bezüglich der Vorgehensweise hinsichtlich der Mitarbeiter befindet die Reedereileitung sich gerade in Gesprächen mit dem Betriebsrat. Man müsse davon ausgehen, dass sich die Passagierzahlen in absehbarer Zeit nicht erholen werden und auch im Übrigen ein kostendeckender Betrieb nicht möglich sei. Darum sind die Schritte zur Planung der Routenschließung leider unausweichlich. Damit fällt Deutschlands schnellste Fährverbindung nach Schweden weg, in nur 4 Stunden gelangte man von Rügen nach Südschweden Die sogenannte Königslinie wurde bereits 111 Jahre betrieben. In den vergangenen Jahren wurden auf der Route nur noch knapp 300.000 Passagiere pro Jahr befördert. Das Fährschiff Sassnitz soll voraussichtlich nach Schweden überführt werden. Die Strecke von Rostock nach Trelleborg will Stena Line aber weiterhin betreiben.

Weitere Informationen unter https://www.stenaline.de/unsere-routen/sassnitz-trelleborg

Von Ingo