Die Titanic-Werft Harland & Wolff ist insolvent: Für eine der bedeutendsten europäischen Schiffbaubetriebe, deren gelbe Kräne als Wahrzeichen der nordirischen Hauptstadt Belfast in den Himmel ragen, fand sich kein Käufer.Die Titanic-Werft Harland & Wolff ist insolvent: Für eine der bedeutendsten europäischen Schiffbaubetriebe, deren gelbe Kräne als Wahrzeichen der nordirischen Hauptstadt Belfast in den Himmel ragen, fand sich kein Käufer.

Die Titanic-Werft Harland & Wolff ist insolvent: Für einen der bedeutendsten europäischen Schiffbaubetriebe, dessen gelbe Kräne als Wahrzeichen der nordirischen Hauptstadt Belfast in den Himmel ragen, fand sich kein Käufer. Der Mutterkonzern Dolphin Drilling aus Norwegen möchte die Traditionswerft abstoßen, aber es gelang nicht, einen Investor für das Unternehmen zu finden. Gegründet im Jahr 1862, wurden bei Harland & Wolff unter anderem die legendären Luxusliner der Reederei White Star Line von Thomas Ismay gebaut, wie die Schwesterschiffe Olympic und Britannic. Das weitaus bekannteste Schiff, das auf der Werft entstand, war die Titanic, die 1912 nach dem Zusammenstoß mit einem Eisberg sank. Mehr als 1500 Menschen kamen bei dieser Schiffskatastrophe ums Leben. Neben den luxuriösesten Schiffen der damaligen Zeit, baute Harland & Wolff in der Folgezeit auch Passagierschiffe für die damals großen und erfolgreichen, britischen Reedereien auf. Die Royal Mail Line, Pacific Steam Navigation Company, P & O Lines, Union-Castle Line, Bibby Line oder Shaw, Savill & Albion Steamship Co. bestellten nur oder den größten Teil ihrer Neubauten bei Harland & Wolff. Auch ausländische Reedereien, wie die Holland-Amerika Lijn, zählten zu den treuesten Kunden. Um die Flut von Bauaufträgen zu bewältigen, wurde im schottischen Govan gar ein Zweigbetrieb eröffnet.

Harland & Wolff erledigte auch ständig Aufträge für die britische Kriegsmarine, die Royal Navy. Während des Zweiten Weltkrieges entstanden in der Werft so fast 150 Kriegsschiffe und Tausende Standardfrachter. Anfang des 20. Jahrhunderts waren noch mehr als 30.000 Menschen bei der Werft beschäftigt hatte, jetzt zum Schluss waren es nur noch 130. Hauptgeschäft war in den vergangenen Jahren die Reparatur und Überholung von Schiffen, gelegentlich auch Neubauten für die Royal Navy. Die Werft führte auch an der bekannten Ha’penny Bridge in Dublin Renovierungsarbeiten aus, die im Jahr 2003 mit dem Europa-Nostra-Preis für wertvolle Erhaltungsarbeit an Kulturgütern ausgezeichnet wurden. Zuletzt war das Unternehmen vor allem am Bau von Windkraftanlagen und anderen meerestechnischen Projekten beteiligt.

Weitere Informationen unter https://www.theguardian.com/commentisfree/2019/aug/05/the-guardian-view-on-the-end-of-harland-and-wolff-closed-for-business

Von Ingo