Im Illulissat Fjord bei der DiscobuchtIm Illulissat Fjord bei der Discobucht

Tausende kleine Eisberge treiben im tiefblauen Fjord, die gewaltige Eiswand am Rand spiegelt sich im Wasser. Stumm und gebannt blicken die Passagiere auf den knirschenden und knackenden Eispanzer. Dann kracht es gewaltig und die Spannung an Bord entlädt sich in hektischem Klicken auslösender Fotoapparate und spitzen, begeisterten Schreien: ein großer Block aus der vorderen Gletscherkante knallt in das hoch aufspritzende Wasser, von der frischen Abbruchstelle bröckelt ein Schauer kleinerer Stücke hinterher – ein neuer Eisberg ist geboren.

Die Eisberge schimmern in unterschiedlichen Farben
Die Eisberge schimmern in unterschiedlichen Farben

Der Kreißsaal der Eisberge ist der Ilulissat-Eisfjord, der zum UNESCO Weltnaturerbe gehört, in der Diskobucht im Westen von Grönland. Keine andere Region in der Arktis bietet eine so unglaubliche Zahl der gefrorenen Riesen wie diese atemberaubend schöne Landschaft. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 Metern pro Tag schiebt der Sermeq Kujalleq Gletscher riesige Eismassen in Richtung des sieben Kilometer breiten und 40 Kilometer langen Fjords. Dessen Wasser ist an der Mündung so flach, dass sich Hunderte Eisberge aufstauen und erst nach einigen Zeit von den nachfolgenden Eismassen aus dem Fjord heraus ins offene Meer geschoben werden. Diese Kolosse sind zum Teil so riesig, dass einige Eisberge erst tausende Kilometer von Grönland entfernt vollständig geschmolzen sind.

Dutzende Eisberge schwimmen im Fjord bis sie auf das offene Meer gelangen
Dutzende Eisberge schwimmen im Fjord auf das offene Meer zu

Perfektes Schiff: Die SEA SPIRIT

Eine der besten Möglichkeiten Grönland, die Diskobucht und ihre außergewöhnliche Umgebung zu entdecken, ist die Reise mit einem Kreuzfahrtschiff, weil man vom Wasser aus die beste Aussicht hat. Aber nicht jedes ist so gut dafür geeignet wie das gemütliche Expeditionsschiff SEA SPIRIT. Wie ein Zugvogel folgt es mit seinen maximal nur 116 Passagieren dem Lauf der Sonne – ob im Sommer in der Arktis oder im Südsommer in der Antarktis. Die SEA SPIRIT ist wendig, flexibel und mit einer Eisklasse ausgestattet, die es erlaubt, sicher in polaren Regionen zu navigieren. Auf geführten Touren geht es mit den bordeigenen Kajaks entlang der Eisberge und Gletscher. Das 1991 gebaute Expeditionsschiff mit Eisklasse 1 D wurde Ende 2010 modernisiert und auf den technisch neuesten Stand gebracht. Die kleinste Kabine an Bord bietet noch immer stattliche 20m². Für Ausflüge stehen 10 Zodiacs zur Verfügung, im Präsentationsraum mit Multimedia-Ausrüstung halten die Lektoren ihre Vorträge und Präsentationen.

Die SEA SPIRIT ist klein und wendig, bietet aber allen Komfort, um die Reise zu genießen
Die SEA SPIRIT ist klein und wendig, bietet aber allen Komfort

Die Mutter des Meeres

Die Reise zur Diskobucht beginnt in der Hauptstadt von Grönland: Nuuk wurde vom dänischen Missionar Hans Egede Anfang des 18. Jahrhunderts gegründet. Gesehen haben sollte man die Erlöserkirche. Der Dom von Grönland ist in einem schlichten, rot gestrichenen Holzgebäude untergebracht. Einzigartig ist eine Granitskulptur in der Nähe: „Die Mutter des Meeres“ des grönländischen Künstlers Aka Hoegh, ist nach einer Inuit-Legende geschaffen. Diese Skulptur ist so platziert, dass sie nur bei Ebbe aus dem Wasser ragt und bei Flut vom Meer bedeckt ist.

Von Nuuk aus nimmt das Expeditionsschiff Kurs Nord und passiert dabei grönländische Dörfer mit ihren typischen farbenfrohen Holzhäusern. Wale begleiten die SEA SPIRIT auf ihrem Weg nach Sisimiut, der zweitgrößten Stadt Grönlands. Schärenlandschaft dominiert die Küste, vor der die ersten treibenden Eisberge in Sicht kommen. Der Name des 1756 gegründeten Sisimiut bedeutet „Menschen, die bei den Fuchshöhlen leben“. Besonders das Museum und die Altstadt mit interessanten historischen Gebäuden und der ältesten Holzkirche Grönlands aus dem Jahre 1775 sind einen Besuch wert.

Die schlichten Holzkirchen Grönlands sind immer einen Besuch wert
Die schlichten Holzkirchen Grönlands sind immer einen Besuch wert

Am Herzberg kleben bunte Häuser

Immer wieder fasziniert die einmalige Kulisse der Farben, der Kontrast des Eises mit den vielfältigen Blautönen von Meer und Fjorden den Betrachter. Besonders am schwarzen Strand von Qeqertarsuaq ergeben gestrandete Eisberge tolle Fotomotive. In dem Museum des Ortes ist besonders die Sammlung von Tupilaqs – aus Elfenbein geschnitzte mythologische Figuren – sehenswert.

Am Wendepunkt der Expeditionskreuzfahrt, im vom Gipfel des 1.170 Meter hohen Herzberges überragten Uummannaq, scheinen die leuchtend bunten Häuser an den steilen Hängen zu kleben. Das Museum zeigt eine sehenswerte Ausstellung über den deutschen Forscher Alfred Wegener, der die Theorie von der Kontinentalverschiebung begründete. Wegener kam 1930 bei einer Expedition von Uummannaq zum Inlandeis ums Leben.

Klar zu sehen, warum der Fels Herzberg genannt worden ist
Klar zu sehen, warum der Fels Herzberg genannt worden ist

Die schönste Gletscherkante der Arktis

Die schönste Gletscherabbruchkante der Arktis kommt bei der Weiterfahrt in Sicht: Der Eqip Sermia (Eqi-Gletscher) kurz vor Illulissat mündet auf einer Gesamtlänge von etwa sieben Kilometern in das Meer. Mit den Zodiac-Schlauchbooten geht es entlang der bis zu 100 Meter hohen Eiswand. Da hier regelmäßig riesige Eisberge kalben, wird ein entsprechender Sicherheitsabstand eingehalten.

Mit Zodiacs geht es nah an die gewaltige Eiswand
Es geht so nah an die gewaltige Eiswand wie möglich

In der „Stadt der Eisberge“, Ilulissat, wo die weißen Riesen „geboren“ werden, hat jeder die Wahl, den Eisfjord nach seinen persönlichen Vorlieben zu erkunden: mit dem Kajak, bei einer Wanderung zum historischen Siedlungsplatz Sermermiut, an Bord eines grönländischen Fischerboots oder per Helikopter. Die Eismassen des Fjordes, der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, und die Ortschaft mit ihren pittoresken Häusern dienten als Kulisse für den verfilmten Bestseller „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“.

Das Museum von Illulissat ist dem berühmtesten Sohn der Stadt, dem Polarforscher Knut Rasmussen gewidmet. Dies erfahren die Passagiere von den deutschsprachige Lektoren, die jeden Ausflugstag mit ausführlichen Informationen zu Natur, Kultur und Geschichte Grönlands vor- und nachbereiten und immer für Fragen zur Verfügung stehen.

Riesige Gletscher lassen den Menschen winzig erscheinen
Riesige Gletscher lassen den Menschen winzig erscheinen

Markttag am Polarkreis

Die SEA SPIRIT nimmt Kurs auf Itilleq, ein typisches Fischerdorf auf einer kleinen Insel knapp über dem Polarkreis. Heute ist Markttag, die ideale Gelegenheit für die Passagiere mit den Bewohnern ungezwungen in Kontakt zu kommen und lokale Spezialitäten zu probieren. Die Einheimischen leben vom Fischfang und der Jagd, auf dem kleinen Markt stellen vor allem Fischer den Tagesfang aus. Aber es ist auch die Gelegenheit Schnitzereien und andere kleine Souvenirs zu erwerben, denn im Licht der nahezu ununterbrochen scheinenden Mitternachtssonne läuft die SEA Spirit bald darauf in den Zielhafen Kangerlussuaq am gleichnamigen Fjord ein.

Eine eindrucksvolle Reise geht zu Ende: Es bleiben einzigartige Erinnerungen an eine unendlich vielfältig erscheinende Palette von Eissorten in allen denkbar scheinenden Farbschattierungen von Weiß, Blau und Grün – jahrtausendealte Eisschichten, gewaltige Gletscher, Inlandeis mit gefrorenen Meereswellen und natürlich der Kreißsaal der Eisberge mit Hunderten der gefrorenen Riesen auf dem Meer.

 

Nächster Reisetermin:

Expedition Diskobucht vom  21. – 31.Mai 2017 – ab 5.490,- Euro p. P., Flüge ab vielen deutschen Flughäfen, Wien und Zürich. Hinflug über Kopenhagen und Kangerlussuaq nach Nuuk. Auf dem Rückflug eine Übernachtung in Kopenhagen.

Diese und weitere Reisen mit der SEA SPIRIT sind buchbar bei Polaris Tours, dem Spezialisten für Schiffsreisen in der Arktis und Antarktis.

Weitere Informationen unter www.polaris-tours.de oder unter Telefon: +49 (0) 8822 – 948 66 0.

Kataloganforderung per Mail unter info@polaris-tours.de

 

Von Ingo