Das Projekt The Ocean Cleanup  hat nach jahrelangem Crowd Funding und technischer Erprobung jetzt sein Müllauffangsystem auf die Reise geschickt.Das Projekt The Ocean Cleanup  hat nach jahrelangem Crowd Funding und technischer Erprobung jetzt sein Müllauffangsystem auf die Reise geschickt.

Das Projekt The Ocean Cleanup  hat nach jahrelangem Crowd Funding und technischer Erprobung jetzt sein Müllauffangsystem auf die Reise geschickt. Das System 001 ist ein etwa 600 Meter langer U-förmiger Schwimmkörper, an dem ein drei Meter ins Wasser reichender Vorhang aufgehängt ist und  soll Plastikmüll aus dem Pazifik filtern. Die Strömung soll den Plastikmüll in den Vorhang treiben, der im Meer schwimmt. Die Teile sammeln sich in dem U-förmig ausgelegten Schlauch mit dem Vorhang und werden schließlich von einem Schiff eingesammelt und abtransportiert.

Auf dem Schlauch sind mehrere Plattformen angebracht. Darauf sind Lampen sowie verschiedene Sensoren montiert, darunter GPS, um das System zu orten, sowie solche, die den Zustand des Schlauchs und des Vorhangs erfassen. Die Sensoren kommunizieren untereinander per WLAN und per Satellit mit dem Land. Das Automatische Identifikationssystem (AIS) sowie Radarreflektoren machen Schiffe auf die Struktur im Wasser aufmerksam. Bedenken von Forschern, dass sich Meerestiere in der schwimmenden Barriere verfangen, weist das Team von The Ocean Cleanup weitgehend zurück. Mit der Wasserströmung könnten sie unbeschadet unter der Anlage wegtauchen, heißt es auf der Webseite der Stiftung.

Der erste Einsatz findet auf dem Pazifik zwischen Kalifornien und Hawaii statt. Das in den Niederlanden gegründete Projekt The Ocean Clean up will den Müllsammler zunächst zwei Wochen lang testen. Dann soll er in den Nordpazifikwirbel geschleppt werden, der Wirbel  als eine der größten Ansammlungen von Plastikmüll weltweit gilt. Er wird deshalb auch Great Pacific Garbage Patch , Großer Pazifischer Müllfleck, genannt. Gegründet wurde The Ocean Cleanup 2014 vom damals erst 20-jährigen Niederländer Boyan Slat. Schon mit 16 Jahren war dem jungen Niederländer beim Tauchurlaub in Griechenland die Idee zu dem Projekt gekommen. Bereits damals sah er “fast mehr Plastik als Fische” im Wasser. Letztendlich konnte Slat Investoren sowie zahlreiche Universitäten und Unternehmen für sein Millionenprojekt gewinnen. Die Zentrale ist im niederländischen Delft, vor der Nordseeküste wurden im Jahr 2016 die ersten Prototypen getestet.

Gigantische Mengen Plastik verschmutzen die Weltmeere. Wie viel es genau ist, weiß keiner genau. Schätzungen gehen von bis zu 150 Millionen Tonnen aus. Wissenschaftler von The Ocean Cleanup und verschiedenen Universitäten sprechen von 1,8 Billionen Plastikteilen alleine im am stärksten verschmutzten Pazifikgebiet, das sich über eine Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometern erstreckt, mehr als viermal die Fläche Deutschlands.Die Plastikteile stellen eine Gefahr für die Meeresbewohner dar: Sie können verenden, wenn sie die Teile verschlucken. Zudem können im Wasser freigesetzte Stoffe die Geschlechterverteilung in der Population verändern, was zu Fortpflanzungsproblemen führen kann. Der Müll kann aber auch den Menschen schädigen, wenn er Meerestiere isst, die giftige Chemikalien aus dem Müll aufgenommen haben. Verläuft das Projekt erfolgreich, will The Ocean Cleanup bis zu 60 weitere Auffangsysteme für Plastikmüll in den Weltmeeren installieren. Slats Ziel ist, 90 Prozent des Plastikmülls bis zum Jahr 2040 aus den Ozeanen zu fischen.

Weitere Informationen unter The Ocean Cleanup

Zur Technik: https://www.theoceancleanup.com/technology/

Updates zum aktuellen Stand unter https://www.facebook.com/TheOceanCleanup/?hc_ref=ARQ1vkVFSZQtdTWKViUTVzfWI0tBjk5q0ceNYASJ3_PxQRxsH4nsdWfn1gnRR5Z4nPQ&fref=nf&__xts__[0]=68.ARD0zEqd4il6YyymIeZzhcAJfG_sBey8xPqK6qinY2mgJCjO9E8YWvpJAulO97oKkuKIK0JYj15ZL3XqUKnzoBvvm7EEtdnNSRDXNXFSG6PNikoBzx8kkajtnwfn_Q8dgQCXEUYwQGmpQ9Q2WbkVeBFwu94eK81U1nZUObbSR35CUtVmYToP3g&__tn__=kC-R

Von Ingo