Rezension / Buchkritik Ich sehe was, was Du nicht siehst, Jakob Schwerdtfeger, dtv. Sehr unterhaltsam und ungemein informativ!Rezension / Buchkritik Ich sehe was, was Du nicht siehst, Jakob Schwerdtfeger, dtv. Sehr unterhaltsam und ungemein informativ!

Der Kunsthistoriker und Comedian Jakob Schwerdtfeger schafft mit seinem amüsanten, aber gehaltvollen Buch „Ich sehe was, was Du nicht siehst, und das ist Kunst“ auf einfache Weise Zugang zu einer Welt, die für viele ein Mysterium und/oder unverständlich ist. Das Buch hat Schwerdtfeger wie ein Museum aufgebaut, der Leser wandert so von Thema zu Thema, durch eine imaginäre Ausstellung. Der 35-jährige Comedian will das Buch als eine „Ausstellung zwischen zwei Buchdeckeln“ verstanden wissen und „packte alle Werke hinein, die ich großartig finde.“ So sind in dem Buch Meisterwerke versammelt, die in einem Museum niemals nebeneinander hängen würden, aber die Argumentationen von Schwerdtfeger in Kapiteln wie „Ohne Hype kein Meisterwerk!“ oder „Genie und Wahnsinn ist Quatsch“ hervorragend verdeutlichen. Denn hinter jedem Werk steht eine Geschichte. Das Ergebnis ist ein unterhaltsames Buch für alle, die Kunst mögen und auch für die, die einen Zugang zur Kunst suchen.

Schwerdtfeger widmet sich Fragen wie „Was macht etwas zu Kunst?“, „Was kann alles Kunst sein?“ und vor allem: „Was steht hinter dem Werk? Was will es sagen, wie und warum ist es entstanden, welche Mythen ranken sich darum und wer ist eigentlich der Künstler hinter dem Werk?“ Der Kunstexperte, der nach dem Studium lange im Städel Museum in Frankfurt arbeitete, kennt auch den Kunstbetrieb von innen bestens und ist somit ein idealer Vermittler. Von Kindesbeinen an kam der 35-jährige mit Kunst in Berührung, denn sein Großvater war abstrakter Kunstmaler. Der seit 2012 auch als Comedian arbeitende Schwerdtfeger wurde für ein Digitorial über Monet mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet und hostet für den Kunstpalast Düsseldorf hostet die Videoreihe „Kunstklick“ sowie für die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe den Podcast „Kunstsnack“.

Schwerdtfeger weiß viel von der Entstehung großer Werke zu erzählen, erklärt verständlich Epochen und Stile, stellt Künstler und Kunstwerke vor. Er hat sowohl Fakten und historische Hintergründe parat, wie Anekdoten und teils abstruse Stories, die die Kunstwelt eingänglicher machen. Zusätzlich unterhält er mit Funfacts, die die Texte zusätzlich auflockern, so erfährt der Leser viele interessante sowie witzige und aberwitzige Dinge über Fälschungen und Mondpreise, Moden und Verrücktheiten. Im Buch entsteht so eine einzigartige Mischung – ein Blick hinter die Kulissen, der en passant auch Wissen zur Kunst vermittelt. Der Autor kann fesselnd erzählen und erklären, das Buch ist sehr locker, charmant und witzig geschrieben, aber fundiert recherchiert. Alle im Text erwähnten Bildersind illustriert, wodurch Erklärungen gut nachvollziehbar und verständlich sind.

Schwerdtfegers unkonventionelle Art ist ein Zugang zur Kunst, der Schwellenangst nimmt und nie belehrend, aber immer sehr gehaltvoll ist. Nach der Lektüre sieht man nicht nur das eine oder andere Kunstwerk plötzlich mit anderen Augen, sondern hat auch ein besseres Verständnis der Kunstwelt an sich. Damit eröffnen sich dem Leser ganz neue Perspektiven und Dimensionen. Sehr unterhaltsam und ungemein informativ!

Ich sehe was, was Du nicht siehst

Jakob Schwerdtfeger

dtv

Hardcover, 192 Seiten, 22 Euro

ISBN: 978-3-423-28375-5

Weitere Informationen unter https://www.dtv.de/buch/ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst-und-das-ist-kunst-28375?utm_term=&utm_campaign=PMax+-+Bestseller&utm_source=adwords&utm_medium=ppc&hsa_acc=5319651327&hsa_cam=19918064382&hsa_grp=&hsa_ad=&hsa_src=x&hsa_tgt=&hsa_kw=&hsa_mt=&hsa_net=adwords&hsa_ver=3&gad_source=1&gclid=Cj0KCQiAuqKqBhDxARIsAFZELmJt5wU_sjjSqx-w9nXD_yBavHosCUuKPIL5pYFXj0s50a1a5y560oIaAmPBEALw_wcB

Von Ingo

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